Unbegreiflichkeit begreifen

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In den letzen beiden Tagen durfte ich durch die Schreibwerkstatt „das weiße Blatt und der leere Tisch“ zu der Ausstellung „Tabula rasa“ von Doris Salcedo führen. Es waren sehr intensive Tage. Eine Teilnehmende nannte es „fast schon meditativ“.

Am Ende hatten wir gespürt, was Doris Salcedos Kunst mit uns gemacht hatte: wir hatten die Unbegreiflichkeit begriffen. Die Gewaltakte hinter den Taten bleiben unbegreiflich. Aber das haben wir begriffen.

Es sind viele wunderschöne Textfragmente entstanden. Hier zwei Beispiele von Luise:

ZERBROCHENE VERSE

Das   Metall   glänzt   silbern.
Wie ein           See im klaren Winterlicht
Die Stühle hab       enkeine Lehn
ens         ielehnen an
einan     derdie Füßes       indsch     onsch
ief. A      bere      galwi      esch     ief sie stehen
siest     ehe       ndochn        och, e
galwi      ez      erbroch       enwi     rsi      nd
wir st     ehe       ndo            ch
n              o             c                h         .

 

Für wen lebst du / Für wen würdest du leben / Für wen lohnt es sich zu leben / Wenn der Tod dir hübsche Hemden strickt und du nicht weißt, wer sie vor dir getragen hat.

 

 

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