Nach Dir

Veröffentlicht von

nach dir (c) Martin GriesEr hatte das Gefühl, dass da noch jemand war. Er ging zur anderen Seite. Da hatte er das Gefühl auch. Da war jemand unsichtbares. Er ging zurück. Immer noch das gleiche Gefühl. Er nahm seinen Mut zusammen und fragte verholen nach oben:
„Du?“
Nichts.
„Du?“
„Ja?“, fragte sie sanft.
„Wer bist Du?“
Sie zuckte mit den Schultern.
„Hm“, sagte er und überlegte. „Warum folgst Du mir?“
„Es ist andersherum“, sagte sie.
„Ich folge Dir?“
Sie nickte.
Er ging nach rechts ihr nach. Er guckte nach oben. Und rannte nach links. Dorthin wo sie war.
„Du hast Recht“, sagte er.
„Ja.“
„Und jetzt?“
„Machen wir was.“
„Was?“
„Was Du willst.“
„Alles?“
„Alles, was Du willst.“
Er schlenderte ein Stück.
„Auch Hüpfen?“
„Auch Hüpfen.“
Er hüpfte sehr vorsichtig. Es ging gut. Er hüpfte wieder und wieder und sehr ausgelassen. Nach einer Weile schnaufte er und fragte: „Wirklich alles?“
„Wirklich alles.“
„Auch auf einen Baum klettern, mit einem Salto runterspringen und sicher landen?“
„Auch auf einen Baum klettern, mit einem Salto runterspringen und sicher landen.“
Also kletterte er auf einen Baum, sprang mit einem Salto runter und landete sicher. Immer ihr nach.
Applaus kam auf.
„Sie applaudieren“, stellte er fest.
„Ja.“
„Warum?“
„Es hat ihnen gefallen.“
„Wirklich?“
„Ja.“
„Toll.“
„Ja.“
„Was soll ich tun?“
„Zeig auf die Fäden.“
Er zeigte auf die Fäden über sich. Sie wurde sichtbar.
Der Applaus dauerte an.
„Und jetzt?“, fragte er.
„Verbeugen.“
„Ich?“
„Auch.“
„Du auch?“
„Wir beide.“
Sie verbeugten sich beide.
„Und jetzt?“
„Gehen wir ab.“

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