Nach 13 Jahren Vorbereitung sind es heute nur noch 13 Tage bis zur Veröffentlichung von „Das Konsortium und die ungenaue Zeit“.
Das ist für mich kaum zu glauben.
Meine kleine Reihe von Vorguckern geht heute weiter mit einem Absatz aus Mariettas Sicht als sie sich beim Taubenfüttern in die Nähe des Dritten Gesetzes wagt:
„Ich dachte, Sie sind beim Dritten Gesetz.“
Er setzt sich aufrechter hin, strafft seine Uniform. „Das bin ich auch. Ich überprüfe jeden Mittag den Sonnenhöchststand. Und danach stelle ich die Uhr im großen Uhrenturm.“ Er zeigt auf den Turm hinter uns und macht eine Pause. „Zumindest, wenn das Wetter es zulässt. Ansonsten muss die Uhr ohne meine Korrektur auskommen. Geht aber auch ein paar Wochen gut. In einem verregneten Herbst sieht man die Sonne selten. Aber ein bisschen kenne ich meine Uhr ja auch. Ich weiß, wie man sie bei welchem Wetter korrigieren muss.“
„Sie machen das schon lange?“
„Oh ja. Seit ich so alt war wie du. Schon ewig.“
Ewig ist lange, denke ich. „Ein Leben für die Zeit“, murmle ich.
Er nickt. „Man gibt den Menschen – denen hier im Dorf, denen, die ich kenne – ein bisschen Halt im Tag.“
„Es ist ein schöner Beruf.“
„Der allerschönste.“ Er strahlt und ich nicke. Als wir beide und die Tauben aufgegessen haben, stehe ich auf.