Viereinhalb

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viereinhalb (c) Martin GriesSeine Mutter erzählte am Telefon, dass sie eine Mitmutter aus seinem Jahrgang getroffen hatte. Er wusste darauf nichts zu sagen. Er wusste nicht mal was drauf zu denken. Es war eine Botschaft von einem anderen Planeten.
Viereinhalb Monate war es jetzt her. Und es gab bislang keinen Grund dahin zurück zu kehren.
Beste Freunde für immer. Hatten sie sich geschworen. Für immer. Ein Leben ohne die beiden anderen war undenkbar. Wie auch. Das gab es das letzte Mal im Kindergarten.

Da wusste er noch nicht, wie sich eine Woche, ein Monat, viereinhalb sogar, anfühlen. Ohne Schule. Woanders. Wie hätte er ahnen können, dass man so atmen kann. Dass man die Wahl hat.

Es gab außerhalb so unendlich viele Menschen, die ihn interessieren. Es gab sogar Menschen, die verstehen, dass er Haikus in Pfandflaschen ätzt, bevor er sie zurück gibt.

Er spürte, sie waren zertrennlichere Kumpel als sie dachten.

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