Du zögerst beim Aufkleben des Plakates „Für den Erhalt von dem“ „Gegen das Schließen von der“ „Für Solidarität mit den“ „Befreit die“.
Immer. Immer lange. Immer zu lange. Immer so lange es umgänglich ist und bis die Kuh vor dem Dorf heimisch geworden ist.
Aber nicht aus mangelndem Mitgefühl. Du willst, dass das erhalten bleibt, Du bist gegen das Schließen von der. Auch ohne Aufkleben fühlst Du mit den. Und allen, die Du befreien konntest, hast Du einen Dietrich und eine Brechstange geschenkt.
Dabei ist es Dir egal, ob die anderen von Dir ein Plakat im Fenster erwarten oder es sie abstoßen würde.
Aber Du klebst es nie auf. Du klebst es nie auf, weil Du weißt, was kommt. Das wurde geschlossen. Die wurde erhalten. Die wurden vergessen. Die meisten Brechstangen wurden zu Gitterstäben umgeschmiedet und die Plakatreste im Altpapiercontainer entsorgt. Welche Rolle die aufgeklebten Plakate spielten oder die nicht aufgeklebten, weißt Du nicht.
Dein Zögern kommt aus dem was danach kommen muss: Es würde sich für Dich wie ein Verrat anfühlen, wenn Du Dein längst verblasstes abnähmst.
Kleben
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