der Vielfalter - freilaufende Dichter*innen - Käpt'n Waschbär - Das Konstortium - C wie ...
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Bücher & Photos & Prosa-Miniaturen von Martin Gries

Liebe Newsletter-Lesende,


noch einmal muss ich Euch vertrösten. Mehr zum C des Meeres steht am Ende des Newsletters.

 

ich wollte Euch von der Preisverleihung des Vielfalter-Literatur-Preises erzählen. Leider hat "freilaufende dichter*innen" nicht gewonnen. Nach der Preisverleihung haben mich Lektorinnen von zwei Verlagen angesprochen, wie großartig sie das Manuskript fanden. Ich wies darauf hin, dass es offensichtlich sei, dass sie mir gerne ein Angebot machen können, da ich keinen Verlagsvertrag gewonnen habe. 

Die Begeisterung kühlte sehr schnell ab. Lyrik sei ein wirklich schweres Thema.

Es stimmt schon. Eine Harry-Potter-Auflage wird "freilaufende dichter*innen" wohl nie erreichen.

 

Aber irgendwo habe ich in der Literatur und im Leben schon mal davon gehört, dass es Jugendliche geben soll, die Gedichte schreiben.

 

Der Titel, der bei den veröffentlichten Romanen gewonnen hat, war ein Versroman - einen ganz herzlich Glückwunsch an dieser Stelle an die wunderbare Chantal Fleur Sandjon und "die Sonne so strahlend und schwarz". Auch der hat Jugendliche schon begeistert.

 

 

zum Podcast der Jugendlichen bei den Bücherpiraten über "Die Sonne so strahlend und schwarz"

Doch es passt zu den 19 Absagen der Verlage. Die lasen sich so:

 

„tolles … ungewöhnliches Projekt … eindrucksvolle Lyrik … sehr sympathisch ... Vermittlung von Urban Poetry …  bin wahnsinnig angetan“

 

Aber "Lyrik" ... ein schweres Thema.

 

Ich hatte nach dem Schreiben des Buches das Gefühl, dass es das "rundeste" war, das ich je geschrieben habe. Ich muss gestehen, dass 19 Absagen und die Kündigung meiner Agentur an meinem sicheren Gefühl genagt haben. Um so mehr waren die Worte der Jury für die Nominierung ein Wendepunkt für mich. Vielleicht ist das Buch doch gut. Die Worte der Jury über das Buch klangen so:

 

„Ein Roman über die Kraft der Poesie … Unglaublich poetisch, emotional und packend … fantastisch erzählt … sehr authentische Geschichte über die erste große Liebe, Freundschaft, Familie und die Frage nach der eigenen Identität.
Ein absoluter Lesegenuss, bei dem die Vielfalt gekonnt mit der eigentlichen Storyline verschmilzt.
Allein über die Worte verliebt sich Ellen, die nach der Scheidung ihrer Eltern in einen „lebenshungerstreik“ getreten ist, in eine*n ihr noch unbekannte*n Dichter*in, geht auf die Suche und findet nicht nur ihre erste große Liebe, sondern auch Freundschaften und neuen Lebensmut.
… umwerfend“

 

Ich habe mich nach den Gesprächen mit den Lektorinnen auch noch mit einer Agentin unterhalten. Ich fragte sie nach den Chancen, das Buch mit der Nominierung einem Verlag zu vermitteln - trotz der 19 Absagen.

Sie hielt es für nahzu ausgeschlossen. Schon gar nicht in den kommenden Jahren.

 

Es war eine etwas trübsinnige Rückfahrt - und das hatte nur mittelbar mit den Zugausfällen zu tun.

 

 

 

In den Tagen danach habe ich mich mit einigen ehemaligen Bücherpirat*innen unterhalten. Aus diesen Gesprächen ist ein anderer Plan geworden, wie das Buch doch noch seine Leser*innen finden kann.

 

Einige von ihnen arbeiten gerade an einem solidarischen Benefiz-Kleinstverlag für die Bücherpiraten. Der wird in den kommenden Tagen starten und "lieferbar" heißen. 

 

(Autor*innen von Kinder- und Jugendbüchern leben in der Regel nicht von den Verkaufserlösen, sondern von den Lesungen. Da die Lieferbarkeit von Büchern bei den Verlagen unter 2 Jahre gerutscht ist, entsteht ein Struktur-Problem. "lieferbar" wir diese Bücher ein zweites Mal veröffentlichen. Am Start werden Autor*innen wie Nils Mohl, Claudia Kühn, Katja Ludwig oder Tobias Elsäßer sein. Und dann wird "lieferbar" die Bücher veröffentlichen, die auf dem "richtigen" Buchmarkt keine Chance haben.)

 

Dort wird "freilaufende dichter*innen" im nächsten Frühjahr erscheinen. 

Andere ehemalige Bücherpirat*innen organisieren inzwischen in Deutschland verteilt Kultur. Einige sagten bereits, dass sie eine Lesung in z. B. Kultur-Cafés organisieren werden.

 

Es fühlt sich sehr gut an, "Die Kraft der Poesie" nicht mehr als Problem eines Buches zu sehen. Ich freue mich sehr, dass es nun losgehen wird.

 

 

 

Das heißt allerdings, dass ich in den kommenden Wochen viel Zeit in die Veröffentlichung stecken muss.

 

Wir sitzen bei Bücherpiraten audio auch noch an den beiden Benefiz-Hörbüchern von "Käpt'n Waschbärs Geburtstag" und "Das Konsortium oder die ungenaue Zeit".

 

Und dann ist da noch das Zeitreisebuch, dass gerade Kapitel für Kapitel wächst.

 

Ich werde in absehbarer Zeit leider keine Zeit mehr für das ABC der merkwürdigen Meeresbewohner*innen haben. Das C ist noch fertig geworden. Ihr könnt es nächste Woche lesen. Doch danach ist ersteinmal eine unbestimmt lange Pause.

 

Ich hoffe, ihr bleibt trotzdem dabei und freut Euch über die Hörbücher und die "freilaufenden dichter*innen".

 

erfindliche Grüße

Martin

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