Nacht der Poesie
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erfindlich erfindlich
Bücher & Photos & Prosa-Miniaturen von Martin Gries

Liebe alle,

 

ich sitze gerade an dem Buchstaben B. Aber bevor es soweit ist, möchte ich Euch über einen besonderen Abend schreiben.

 

Frederike war mal Bücherpiratin. Wahrscheinlich ist ein Teil von ihr immer noch Bücherpiratin. Und hoffentlich bleibt das auch noch lange so. Frederike hat jetzt in Nordhessen eine "Nacht der Poesie" organisiert. 

Und dafür hat sie nur einige ehemalige Bücherpirat*innen gefragt, ob sie da auftreten.

 

Und auch mich.

 

Nun habe ich zwar viele Prosaminiaturen geschrieben. Aber nicht viele Gedichte. Allerdings war Frederike Probeleserin meines Romans "freilaufende dichter". Und da wird viel gedichtet. Deshalb habe ich zugesagt, eine Passage aus dem Roman zu lesen. In dem Roman geht es um eine Gruppe von Jugendlichen, die Straßenpoesie machen. In dieser Szene stolpert die Erzählerin in die Situation, dass sie zum ersten Mal ihre Gedichte anderen vorträgt. Mit dieser Szene kann ich mich gerade sehr gut identifizieren. 

Wenn ihr meint, dass Jugendliche, die Straßenpoesie machen, klingt doch sehr nach Bücherpiraten, habt ihr völlig Recht. Alles, was die Jugendlichen in meinem Buch ausprobieren, um ihre Texte zu veröffentlichen, haben sich die echten Straßenpoet*innen der Bücherpiraten ausgedacht. Allerdings sind die Personen und die Handlung frei erfunden.

 

Das habe ich die Straßenpoet*innen natürlich überprüfen lassen.

 

Wenn ihr Euch fragt, warum ihr von "freilaufende dichter" noch nichts gehört oder gelesen habt, liegt das an dem Umstand, dass das Buch noch nicht veröffentlicht worden ist.

 

Es ist wohl mein persönlichstes Buch und es wäre mir wichtig gewesen, es gedruckt zu sehen. Leider war es einigen Verlagen zu still. Andere störten sich daran, dass es eine Freundschaft über Generationen hinweg gibt, die nächsten fanden nicht, dass ich eine Nebenfigur schreiben könne, die trans ist, weil ich nicht selbst trans bin. Es sei denn, ich mache ein Fachbuch daraus.

 

Aber ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben. Denn meine probelesenden Straßenpoet*innen und meine Sensivity-Lesende sahen das anders.

 

 

„Die Geschichte berührt mich, weil sie so echt ist, so authentisch und greifbar.“

„‚Was ist Straßenpoesie und was kann sie mit Menschen machen?‘ Straßenpoesie ist ein wunderschönes Setting für eine Liebesgeschichte. Sie ist ein schräges Hobby, dass alle etwas angeht, Egal wie alt oder jung, weil sie für alle ist.“

„Die Freundschaft einer Jugendlichen zu einer Seniorin und einem Kind ist elemantar!!! Und sooo wichtig. Und sooo gut. Für mich lebt die Geschichte von diesen Freundschaften. Und sie sind so wunderbar unkonventionell. Und der erste Halt nach dem Umzug. Ohne diese Freundschaften, wäre doch alles andere so... zweidimensional.“

„Ich fand besonders, dass der Vater in einer Geschichte über Jugendliche so eine große Rolle spielt. Ich habe immer darauf gewartet, die Geschichte des Vaters zu erfahren. Das war spannend.“

 

„Du erzählst da eine Utopie. Das finde ich schön und passt sehr gut zur Geschichte. Natürlich ist es nicht überall so wie bei den Bücherpiraten, aber ich fände es schade, dieses Bild durch eine politische Diskussion kaputtzumachen."



„Nach dem Buch trägt mich ein sanftes Lächeln durch die nächsten Tage.“

Würdest Du "freilaufende dichter" lesen wollen?

Das erste Foto ist übrigens schon 7 oder 8 Jahre alt. Ich freue mich sehr, dass die Straßenpoet*in, die das Pappplakat hält, auch auftritt. Und die, deren Fuß man auf dem dritten Bild sieht, auch.

 

Ich freue mich auf Samstag.

 

herzliche Grüße

Martin

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